von Wolfgang Rößer Seit Jahrzehnten schon gab die Fäkaliengrube Anlass zu Ärgernissen; gab es doch kaum eine Veranstaltung in deren Verlauf die Grube nicht überlief. Die Unannehmlichkeiten, wie Gestank und Verschmutzung des Toilettenvorplatzes sind unseren Gartenfreundinnen und Gartenfreunden hinreichend bekannt. Der 1994 gewählte amtierende Vorstand stufte einen Kanalanschluss als höchste Priorität ein, für dringender als die bereits von den Mitgliedern abgesegnete Vereinshauserweiterung. Ermutigt von seinen Mitgliedern und dem Vorsitzenden der Stadtgruppe Frankfurt der Kleingärtner e.V., Herrn Dieter Steinhauer, wurde unmittelbar nach derMitgliederversammlung am 03.06.1994 mit den Planungen begonnen. Zunächst wurden drei Angebote von Rohrleitungsbaufirmen eingeholt, die sich zwischen 105.000,00 DM und 146.000,00 DM bewegten. Für uns alle unvorstellbare Summen wenn man den Jahresbeitrag unserer Mitglieder von 40,00 DM hochrechnen wollte! Der Kleingartenbau-Verein Ostend e. V. hatte zwar zu diesem Zeitpunkt ein finanzielles Polster - an dieser Stelle sei dem vorherigen 1. Vorsitzenden Wolfgang Steinhauer und der damaligen Kassiererin Irene Steinhauer ein herzliches Dankeschön gesagt für ihre sparsame, uns dadurch für den Kanalbau zu gute kommende Vereinsführung - aber ohne Zuschüsse von der öffentlichen Hand wäre der Kanalbau ein Wunschtraum geblieben. Parallel zu dem Einholen der Kostenvoranschläge liefen Gespräche mit dem Geflügelzuchtverein Riederwald e. V., unserem unmittelbaren Nachbarverein, über einen gemeinsamen Bauantrag für einen Anschluss beider Vereinshäuser an den öffentlichen Kanal. (Die Geflügelzüchter hatten die gleichen Probleme mit ihrer Fäkaliengrube wie wir mit unserer.) Alle Gespräche mit dem GZV, vertreten durch deren Vorstand Reinhard Fischer, der leider Anfang 1996 verstarb, Wilfried Meyer, Toni Tautz und Erhardt Tautz verliefen sehr kooperativ und konstruktiv. Nachdem auch die Mitglieder des GZV - Riederwald dem gemeinsamen Bauvorhaben"Anschluss der beiden Vereinshäuser an den öffentlichen Kanal" zugestimmt hatten, begannen unter der Federführung des KGV - Ostend die Vorbereitungen für die Bauantragsstellung. Tabellarische Angaben, was zu einem Entwässerungsbaugesuch (-antrag) gehört:
· Nach Genehmigung des Bauantrages beauftragten wir die Rohrleitungsbaufirma DVE in der Orber Straße mit der Durchführung der Arbeiten. Das Angebot der Firma DVE war für uns daher so interessant, weil sie als einziger Anbieter ein gesteuertes Rohrvortriebsverfahren offerierte, welches keine großen Erdaushubarbeiten nötig gemacht hätte. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt: nach Beginn des Rohrvortriebes stieß man auf mit Bauschutt (aus dem 2. Weltkrieg)aufgefüllten Boden und mussten die Arbeiten in konventioneller Bauweise weiterführen und beenden. An dieser Stelle sei mir ein dickes Lob an die Firma DVE gestattet: trotz gewaltigem Erdaushub (ein Graben war auf eine Länge von 210m, bei einer durchschnittlichen Tiefe von 1,80m auszuheben) gab es kaum Beschädigungen in unserer Kleingartenanlage. Parallel zu den Bauausführungen lief die Antragstellung auf Zuschüsse vom für Hessischen Landesamt Regionalentwicklung und Landwirtschaft und von der Stadt Frankfurt. Hier nochmals ein Dankeschön an den Vorsitzenden der Stadtgruppe Frankfurt der Kleingärtner, Herrn Dieter Steinhauer, der uns bei der Antragsstellung sehr behilflich war. Ebenso danken wir dem Vorsitzenden des Landesverbandes Hessen der Kleingärtner,Herrn Heinrich David, für sein unbürokratisches Weiterleiten unseres Antrages an das Hess. Landesamt für Regionalentwicklung und Landwirtschaft. Mit Hilfe der Zuschüsse vom Land Hessen, von der Stadt Frankfurt, einem zinslosen Darlehen von der Stadtgruppe Frankfurt der Kleingärtner und unserer eigenen Mittel konnte der Kanalanschluss bezahlt werden, O H N E die Vereinsmitglieder zur Kasse bitten zu müssen. |